Pressemitteilung 16. Januar 2022
Am heutigen Sonntag, den 16. Januar, 2022 wurde ein Antrag für eine einstweilige Verfügung gegen die geplante Rodung im Osterholz in Wuppertal beim Verwaltungsgericht Düsseldorf eingereicht. Anwalt Wolfram Sedlak hat auch eine eigene Entscheidung des Wuppertaler Polizeipräsidiums nach § 8 PolG NRW gefordert. Dies bezüglich ging auch ein Schreiben am Polizeipräsidium Wuppertal.
René Schuijlenburg, einer der Sprecher*innen der Bürger*inneninitiative Osterholz Bleibt sagt dazu: Es ist ungeheuerlich, dass die Bezirksregierung Düsseldorf auf Anfrage von unserem Anwalt zugegeben hat, dass die Firma Oetelshofen die im Planfeststellungsbeschluss geforderte Bescheinigung über die Kampfmittelfreiheit nicht vorgelegt hat, trotzdem mit schwerem Gerät wie z.B. Harvester gerodet werden soll. Im zweiten Weltkrieg wurde der Bahnhof Wuppertal-Vohwinkel massiv bombardiert. Einige der Bomben landeten im Osterholz Wald, darunter auch ein paar Blindgänger. Durch die Räumungs- und Rodungsarbeiten werden hier möglicherweise Menschenleben gefährdet, denn einige Waldbesetzer*innen haben uns versichert, dass sie nie Mitarbeiter*innen vom Kampfmittelräumdienst im Wald gesehen haben. So gesehen wundert es nicht, dass die verlangte Bescheinigung über die Kampfmittelfreiheit der Bezirksregierung nicht vorliegt. Wir wissen, dass schwere Geräte zur Räumung eingesetzt werden, große Bäume beim Fällen erhebliche Erschütterungen erzeugen und z.T. tiefer in das Erdreich eingegraben wird, um Baumwurzeln zu entfernen. Ohne Sondierungen vom Kampfmittelräumdienst ist dies unverantwortlich. Wir fordern, dass alle Räumungs- und Rodungspläne sofort gestoppt werden, damit keine Menschen zu Schade kommen. Sowohl Mitarbeiter*innen von Firmen, die die Rodung ausführen, als auch Polizeibeamt*innen und Menschen die sich für den Erhalt des Waldes einsetzen sollen nicht die Gefahren einer mögliche Räumung und Rodung ausgesetzt werden ohne Sondierungen vom Kampfmittelräumdienst. Wir fordern auch Oberbürgermeister Uwe Schneidewind auf diesen Irrsinn zu stoppen.“
Auffällig ist, dass die Rodung ohnehin nicht sehr dringend zu sein scheint. Die Sondierungen der Kampfmittelräumdienst müssen laut Planfeststellungsbeschluss der Bezirksregierung sechs Monate vor Baubeginn der Halde stattgefunden haben. René Schuijlenburg dazu: „Wir werden auch nach einer eventuellen Rodung sehr genau prüfen, ob die sechs Monate von der Firma Oetelshofen eingehalten wurden. Wir haben dutzende Zeug*innen, die bezeugen können das diese Sondierungen im besetzen Rodungsbereich nicht statt gefunden haben.“
Marjolein Schlüter, eine der Sprecher*innen der Bürger*inneninitiative Osterholz Bleibt: „Wir haben gesagt, dass wir alle legalen Mittel, die uns zur Verfügung stehen, einsetzen werden um den Wald zu erhalten. Dass die geforderte Bescheinigung nicht vorliegt, ist ein Versäumnis der Kalkwerke Oetelshofen, das sie selbst zu verantworten haben“.
Für eventuelle Rückfragen oder Interviews steht die Bürgerinitiative Osterholz bleibt Ihnen gerne zur Verfügung:
Per Email: OsterholzBleibt@nachhaltig-in-wuppertal.org